Südamerika

Auf dem Weg – die Reise hat begonnen

Kartons – überall in der Wohnung und im Haus verteilt. Eine Matratze auf dem Boden, Kleider an einer Stange, die Schränke fehlen, viele der Inhalte auch. Die Zeit rast, tausend Dinge sind zu tun. Bald geht der Container, der Beginn einer Reise in ein neues Land, ein neues Leben?

Währenddessen trudelt mein bisheriges Leben durch die Zeit. Fällt und steigt durch Tage und Nächte, vollgepackt mit Gedanken, Gefühlen, Ideen und Impulsen. Nicht vergessen, mich erinnern, noch zu tun haben.

Da steigen Situationen aus Bereichen auf, die so nicht zu erwarten waren. Als dränge Altes, das noch gesehen und gewürdigt sein möchte, an die Oberfläche, suche das Licht und den Blick, der es entdeckt, Bewusstsein, das kurz darauf ruht, Handlung, die daraufhin erfolgt, damit es tief durchatmen und in sich zusammenfallend, sich integrieren, und auflösen darf. Als erkenne etwas im Inneren die Schwelle, an der ich stehe und nutze die Gelegenheit. Es hatte seinen Moment, war da, wurde gesehen. Keine Notwendigkeit mehr in der Tiefe zu gären, Blasen zu werfen und sich aufzublähen. Geburt – Leben – Tod – Integration. 

Die Reise findet innen und außen statt. Bedingt sich gegenseitig, nicht voneinander zu trennen. Vor mehr als zwanzig Jahren, auf dem Camino de Frances begann eine Pilgerreise, die nicht mehr endete. Eine Reise, die mein Innen und mein Außen über Bewusstheit verband und allem einen Sinn gab. 

Später auf dem roten Weg der Lakota, diesem inneren Ruf, die eigene Innenwelt und die Umwelt in Einklang zu bringen und dem Leben, mit allem was es uns schenkt, voll Mut und Mitgefühl zu begegnen, wurde dieses Durchdrungensein des Lebens von der Innenwelt noch deutlicher. Ein wichtiger Aspekt dieses Weges war und ist immer das Recht frei zu sein. Frei zu tanzen, zu beten, zu lieben, zu träumen. Visionen zu haben und ihnen zu folgen. Frei zu lernen und zu lassen. Frei sein, die eigene Wahrheit zu erkennen und sie in die Welt hineinzuleben. In dieser Freiheit lebt auch der Respekt vor sich selbst und der gesamten Schöpfung, Wakan Tanka. 

Nun führt der Pfad nach Südamerika, dort wo eigentlich der Regenwald, die Lunge von Mutter Erde, seine grünen Flügel ausbreiten sollte. Dorthin, wo jetzt Firmen, gestützt durch endlose Geldspritzen der M(m)ächtigen dieser Welt, wüten. Berauben sie unser aller Mutter ihrer Fähigkeit tief zu atmen und nehmen uns in ihrer Gier nach mehr, mehr Macht, mehr Einfluß, mehr Geld, das, was so wichtig ist. Grüne Wälder, die uns Luft und Sauerstoff zum Atmen geben. 

Aber auch dorthin, wo Menschen leben, die ein Leben haben, das zu einem großen Teil in der Natur stattfindet, das nicht von der Hetze nach Geld bestimmt ist. Dorthin, wo Kinder noch draussen spielen, in Gruppen miteinander rennen und lachen. Meist ohne viele materielle Güter, dafür mit offenen, freundlichen Gesichtern, die schnell lachen und hilfsbereit sind. 

Was auch immer dort wartet, sicher ist, es wird eine Hängematte geben!

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