Im Hinduismus gibt es den Mythos von Shiva, Parvati und Kama. Shiva ist einer der höchsten hinduistischen Götter. Er verkörpert Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Kama ist der Gott der Liebe und der Erotik.
Es wird gesagt, dass sich Shiva nach dem Tod seiner Frau Sati voll Trauer auf einen Berg zurückzog, um zu meditieren. Seine Meditation war so tief, dass sie Äonen dauerte.
In dieser Zeit nun hatte ein Dämon großen Einfluß genommen und begann die Welt nach seinem Bild umzuformen und nur Shiva konnte ihn stoppen. Zur gleichen Zeit lebte auch Parvati, Sati’s Wiedergeburt. Täglich ging sie zu Lord Shiva, um ihn mit ihren Tapas zu ehren, in der Hoffnung, dass er aus der Meditation auftauchen und erkennen würde, dass die Welt ihn braucht. Ihre Liebe zu ihm war so tief, dass sie ihre Tapas mehrmals täglich verrichtete.
Seine Anwesenheit in der Welt war so nötig, dass auch die anderen Götter überlegten, was zu tun sei, damit er zurückkehrte. Sie sahen Parvati’s Liebe und entwickelten den Plan, dass Kama einen Liebespfeil auf Shiva abschießen solle, damit dieser aus der Meditation auftauchen, seine Liebe zu Parvati erkennen und den Dämonen bekämpfen würde.
So gingen sie zu dem in tiefer Meditation versunkenen Shiva und Kama schoß einen seiner Pfeile auf ihn. Er traf auch und kurz erwachte Shiva. Er sah Parvati und spürte seine Liebe zu ihr. Dann sah er Kama und sofort erkannte er was geschehen war. Voller Wut öffnete er sein drittes Auge und verbrannte mit seinem feurigen Blick Kama.
Die Götter waren entsetzt! Ohne den Gott Kama wäre die Welt ohne Liebe! Sie flehten Shiva an, Kama wieder zum Leben zu erwecken. Da Shiva’s Zorn langsam verrauchte, erklärte er sich einverstanden, den Gott der Liebe und Erotik aus der verbrannten Asche wieder zu erschaffen. So nahm er die Asche, formte einen neuen Kama daraus und hauchte ihm Leben ein.
Damit kam die pervertierte Erotik in die Welt. In dem was Kama jetzt verkörperte, war Wut und Zerstörung. Seither leben Pornografie, sexueller Sadismus, sexueller Masoschismus und alle weiteren Begierden, die aus pervertierter Erotik entstehen konnten.