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Gefühle

Gefühle

Angst ist keine Mauer. Sie ist ein Tor.

Vielleicht stehst du gerade davor.

Dein Herz pocht. Deine Kehle ist eng.

Und alles in dir flüstert: „Geh nicht weiter.“

Doch was wäre, wenn du wüsstest,

dass die Angst nicht gekommen ist, um dich zu brechen –

sondern um dich zu rufen?

Sie steht an der Schwelle.

Nicht als Dämon, sondern als Hüterin.

Sie fragt dich nicht: „Bist du stark genug?“

Sie fragt: „Bist du bereit, dich zu erinnern?“

Angst erscheint oft dort,

wo deine Seele wächst,

wo alte Häute sterben

und neue Wahrheiten geboren werden.

Wenn du ihr zuhörst, ohne zu fliehen,

öffnet sie Tore, die lange verschlossen waren.

Wenn du sie umarmst, statt gegen sie zu kämpfen,

führt sie dich heim –

zu deiner Essenz, zu deiner Wahrheit,

zu deinem uralten Wissen.

Du musst sie nicht besiegen.

Du musst ihr nur die Hand reichen.

Denn hinter der Angst

wartet nicht der Abgrund –

sondern deine Tiefe.

Autor unbekannt

Gefühle

„Einmal liebend, einmal entflammt, darf man sich nicht mehr für unglücklich halten.“

Rainer Maria Rilke

Gefühle

Vergiss Sicherheit. Lebe, wo du fürchtest zu leben. Zerstöre deinen Ruf. Sei berüchtigt.

Rumi

Gefühle

Schmerz

So oft wehren wir uns. Wir wollen es nicht spüren. Nicht jetzt. Nicht diesen Schmerz. Wir halten das Gefühl von uns fern. Blenden es aus. Lenken uns ab. 

Dabei wäre es so einfach. Das Abwehren verursacht doch den Krampf in unserem Körper. Es kostet soviel Energie. Dieses, das Leben nicht so wollen, wie es nun einmal gerade ist. Dieses, nicht hinsehen wollen. Dieses, nicht spüren wollen.

Aber er ist da. Der Schmerz. Er ist jetzt da. Und er verschwindet nicht deshalb, weil ich ihn wegdrücke. Er ist irgendwo in mir, in meinem Körper, in meiner Seele. 

Im Körper verursacht er Verkrampfung, Entzündung, Abstumpfung. Mit jedem Mal, wenn wir ein Gefühl nicht fühlen wollen, belasten wir unseren Körper damit. Bürden ihm etwas auf. So ähnlich, als würden wir allen Müll in unserem Garten vergraben. Je mehr wir vergraben, desto weniger Obst, Gemüse und Blumen wachsen. Der Müll vergiftet den Boden.

Der nicht gefühlte Schmerz belastet auch unsere Seele. Es entstehen Bereiche, in denen kein freies Fließen möglich ist. Es entstehen Zonen, die wir mit unserem Geist nicht erfassen möchten. Dadurch fühlen wir uns in uns nicht mehr sicher. Wir haben Angst solche Punkte zu berühren und dann ungewollt und unerwartet mit altem Schmerz konfrontiert zu werden. Also ziehen wir uns aus uns zurück. Wir vertrauen uns auf einer tiefen Ebene nicht mehr. Stattdessen wenden wir uns nach außen. Wir suchen die Sicherheit, die wir eigentlich in uns tragen bei anderen und anderem. Wir konsumieren, mit der Idee, dadurch Sicherheit und Glück zu generieren. Wir sind dann wie Menschen, die ihren verlorenen Schlüssel unter der Laterne suchen, obwohl sie ihn am dunklen Waldrand verloren haben, während tief innen eine Ahnung davon da ist, dass er hier nicht zu finden ist.

Jedes Gefühl möchte und braucht seinen Moment. Kein Gefühl dauert länger als höchstens 90 Sekunden, dann müssen wir es über Gedanken neu auflegen. Durch Gefühle des Schmerzes zu gehen, lässt uns an unsere Kraft andocken. Hinter dem Schmerz warten Leichtigkeit, Frieden, Toleranz, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und oft auch die Liebe zu uns selbst.

Gefühle

Durch die Angst

Angst untergräbt bei vielen Menschen die Fähigkeit logisch zu denken. Sobald unsere Nervenimpulse sich in Richtung Trauma, sprich Angriff, Flucht, Erstarrung oder Unterwerfung bewegen, schaltet unser Gehirn in einen Zustand des kognitiven Mangels.  Der Neo Cortex ist im Stand By oder verkümmert zu einem leisen Hintergrundrauschen, das lymbische System und die Amygdala übernehmen die Steuerung von Körper und Geist. Was letztlich bedeutet: Aktivierung bestimmter Körperfunktionen, Deaktivierung von Geist und Verstand.

Dank unseres Bildungssystems haben wir verinnerlicht pünktlich zu sein, nicht zu reden, sitzen zu bleiben, unser Gehirn auszuschalten und zu glauben was uns gesagt wird. Wir brauchen Autoritäten, die uns die Welt erklären und uns sagen wie wir uns zu verhalten haben. Wir vertrauen uns, unseren Sinnen, unserer Wahrnehmung und unserem Denken nicht mehr. Beziehungsweise nur dann, wenn unser Denken mit den Medien, den Experten gleichgeschaltet ist. 

Wir leben traumatisiert in einer traumatisierten Kultur und erkennen nicht, dass, was wir für normal halten, nur normal im Sinne von ‚alle tun es‘, jedoch nicht im Sinne von ‚natürlich‘ ist. Hans-Joachim Maaz nennt es Normopathie und erklärt wieso dann „eine kollektive Krankheit entstehen (kann), die keiner mehr wahrhaben will und nur noch wenige erkennen können. Letztere werden dann aber sofort gemobbt, ausgegrenzt, beschimpft und diffamiert.“

Seit vielen Jahren, sehr stark seit 2020, werden wir über Angst manipuliert. Die Mikroben-Pandemie hat sich in eine Pandemie der Angst gewandelt. Angst bestimmt inzwischen das Leben so vieler Menschen in so vielen Bereichen. Die Psychologie kennt die „generalisierte Angststörung“. Sie ist gekennzeichnet durch übermäßige Sorgen und Ängste, durch Grübeln, Zukunftsängste, wie Angst um das Altern, die finanzielle Situation, die Gesundheit von Angehörigen oder um die eigene. Leben wir in einer Angstgesellschaft? Und falls ja, was bedeutet das für uns, unsere Kinder, unsere Zukunft? 

Letztendlich hat alles mit Bewusstheit und Entscheidungen zu tun. Solange wir im Mangel unserer Kindheitstraumen leben, leben wir in Mustern. Muster in die wir uns als Kinder flüchteten, um die Lieblosigkeit der Erwachsenen zu überleben. Heute, selbst erwachsen, schränken uns diese Muster ein und behindern ein Leben in Kreativität, Lebendigkeit und offenem Vertrauen. Statt aus der Situation heraus zu reagieren, reagieren wir aus unseren alten Mustern heraus. Aus unserem frühkindlichen Schmerz, unserer Angst und Verzweiflung. Jede kritische Situation im Hier und Jetzt lässt uns die Vergangenheit wie mit einer Angel in die Gegenwart ziehen, das Jetzt umhüllen und eine Lösung für Probleme der Vergangenheit suchen, die wir hier und heute zu erkennen glauben. Wir haben eine uralte Landkarte, die wir permanent über unsere Realität legen. Solange wir dazu nicht bewusst werden, folgen wir Pfaden, die nicht mehr existieren, suchen Wasser und Nahrung an Stellen, die verödet sind. Wir suchen Liebe weiter bei denen, die nicht lieben können. 

Solange wir den Schmerz des kleinen Kindes vermeiden wollen, solange wir in Angst davor leben ihm wieder zu begegnen, wird die Angst unser Leben durchziehen. Der Weg aus der Angst ist immer der Weg durch die Angst. Sobald wir beginnen Licht/Bewusstheit in die Dunkelheit unserer Vergangenheit zu tragen, dem Schmerz seinen Moment geben, uns dem was wir tatsächlich erlebten stellen, übernehmen wir wieder die Führung in unserem Leben. Wir docken an unserer Kraft, unserer Lebensenergie an und spüren, dass wir da sind. Das Drama lässt nach und verschwindet, die Angst verschwindet, auch die vor dem Tod, denn wir erkennen, dass wir alle bei der Geburt beginnen zu sterben und der Tod permanent auf unserer Schulter sitzt. Er gehört zum Leben. Kein Grund ihn zu fürchten. Und das macht stark. Wenn keine Angst mehr da ist, können wir einfach leben. Genauso wie wir es wollen.

Gefühle

Im Unterricht fragte die Lehrerin uns einst, was wir einmal werden wollten. Ich antwortete „glücklich“, worauf die Lehrerin meinte, ich hätte die Frage nicht verstanden.

Ich entgegnete darauf, sie hätte das Leben nicht verstanden.

John Lennon

Gefühle

Kreuzigungsenergie

Seit vielen tausend Jahre schwingt eine Energie durch die Welt, die von Abgrenzung, Bösartigkeit, Gier, Neid, Habsucht und einer Hierarchie, die andere diskreditiert, um sich selbst besser zu fühlen und besser dazustehen, geprägt ist. 

Es gab sie während der Kreuzzüge, sie war in den Menschen, die bei den „Hexen“verbrennungen jubelten und schrien. Sie hatte Hochkonjunktur während der Kriege gegen indigene Völker, zum Beispiel in Nordamerika oder Australien, dann die Sklavenexzesse und später in Hitlerdeutschland. Seit drei Jahren hat sie wieder starken Zulauf in so vielen Menschen. Immer die gleiche enge, arrogante, verachtungsvolle Energie. Sie ist nicht nur in Einzelnen, sie schwingt außerhalb von uns, wir werden in sie hinein geboren. Wir alle sind ihr ausgesetzt und es braucht viel Reflexion und auch Selbstkritik, nicht zuzulassen, dass wir in ihr unter gehen. Hindus und Buddhisten nennen sie „wheel of samsara“, all die Energien, Muster, Glaubenssätzen, die schon bestehen, wenn wir geboren werden, die unsere Kultur definieren. Manik (http://www.institutseelenheilung.de/) nennt sie „Kreuzigungsenergie“ und bezieht sich dabei auf die Kreuzigung Jesu.

Wir alle kommen auf die Welt mit offenen, strahlenden Augen, einem frischen Geist und voller Mitgefühl. Dann bricht genau diese Kultur über uns herein. Eltern, Krippe, Kita, Schule. Das Kind, das mit einem Jahr aufsteht und mit glänzenden Augen losläuft um die Welt zu erobern, verlässt 18 Jahre später die Schule zurechtgestutzt, emotional abgestumpft und meist ziemlich unglücklich. Es hat sich an die Gesellschaft angepasst, teilt jetzt ihre Vorlieben und Abneigungen, hat ihre Träume, die kaum über Karriere, Familie und Eigenheim hinausgehen, implementiert, und hat sich in eines unter vielen verwandelt. Das war’s dann mit der Haltung. Seit Jahrtausenden immer wieder das gleiche Spiel. Die Masse lernt nicht. Das tun nur Vereinzelte. Die Masse braucht die Masse. Sie besteht aus einzelnen Menschen, die sich unsicher und voller Angst an andere klammern. Ihre größte Furcht besteht darin, ausgegrenzt zu werden, nicht mehr in die Unsichtbarkeit der Menge eintauchen zu können, Verantwortung für ihr Leben, ihr Handeln, ihre Gefühle zu übernehmen. Sie sind, ohne es auch nur zu merken, damit beschäftigt ihre unangenehmen Gefühle tief in sich zu verbergen. Nichts zu spüren. 

Wenn ich mich nicht spüre, kann ich auch andere nicht spüren. Ich bin dann nur auf einer sehr oberflächlichen Ebene vorhanden, lebe ein Leben der Dinge. 

Diese Menschen fühlen nicht mehr. Sie haben ihre Gefühle durch Pseudogefühle ersetzt, halten ihr tägliches Drama für real. Sie verwechseln das Theater, das sie aufführen, mit wirklichem Leben. 

So kann keine Entwicklung stattfinden. Entwicklung gibt es nur, wenn Menschen bereit sind sich ihren Schatten zu stellen und Bewusstheit in die dunklen Bereiche ihres Seins zu tragen. Davor haben wir alle Angst. Denn es bedeutet in die Zeit unserer Kindheit zurück zu kehren. 

Eine Zeit, in der wir vollkommen abhängig von anderen waren. Und egal wie wunderschön wir uns diese Zeit zurechtgelegt haben, in unser aller Kindheit gab es dunkle und schwarze Momente. 

Eine schwere Geburt, Erwachsene, die uns schreien ließen, die unsere Resignation vor der existentiellen Bedrohung des Alleinseins mit einer Fähigkeit zur Regulation, die erst Jahre später gegeben ist, verwechselten, weil es so viel bequemer für sie war. Emotionale Gewalt, Liebesentzug, schreien, es gibt tausend Möglichkeiten kleine Kinder zu beschämen, sie abzuwerten und stumm zu machen. Wir kennen sie alle. Damals waren sie überwältigend. Wir waren darauf angewiesen, dass genau diese Erwachsenen, die uns das antaten, unsere Existenz sicherten. 

Also passten wir uns an. Wir verdrehten unsere wahrhaftige Wahrnehmung, hörten auf, unserer damals noch frei strömenden Intuition zu glauben und glaubten ihnen. Dass wir schuld seien, sie dazu gebracht hätten, der Klaps ihnen weher täte als uns, sie nur unser Bestes wollten und so fort.

Irgendwann sahen wir die Wahrheit nicht mehr und wenn doch, sprachen wir sie nicht mehr aus. Denn wir zweifelten an uns. Wir fühlten uns nicht mehr stark und wundervoll in dieser Welt, sondern klein und wertlos. 

Um diese schwierigen Gefühle zu kompensieren, übernahmen wir die Strategien, die unsere Eltern, Großeltern, so viele Ahnen vor uns schon gelebt und gelernt hatten. Wir sahen uns als Opfer oder Überflieger, lernten die Konzepte von Macht, Konkurrenz und wie wir durchkommen können. Erschufen uns einen Charakter und eine Persönlichkeit, hinter denen wir uns nicht nur versteckten, sondern oft auch verloren. Bis wir uns selbst glaubten die oder der zu sein, den wir nach außen repräsentierten. 

Viele Menschen bleiben genau dort. Manche werden durch einen Schicksalsschlag für kürzer oder länger in die Realität geworfen. Die meisten fallen wieder zurück. Denn immer, immer, immer ist es nötig sich der inneren Angst zu stellen um weiter zu gehen. Tun wir das nicht, landen wir im „Mob-Mind“, in der „Kreuzigungsenergie“ (http://www.institutseelenheilung.de/).

Gefühle

Ein Schamane wurde gefragt:

– Was ist Gift?

Alles, wovon wir mehr haben, als wir brauchen, ist Gift.

Das kann sein Macht, Faulheit, Essen, Ego, Ehrgeiz, Eitelkeit, Angst, Wut oder was immer.

– Was ist Angst?

Die Nichtakzeptanz von Unsicherheit.

Wenn wir Unsicherheit akzeptieren, verwandelt sie sich in Abenteuer.

– Was ist Neid?

Die Nichtakzeptanz des Guten im Anderen.

Wenn wir das Gute akzeptieren, wandelt es sich in Inspiration.

– Was ist Wut?

Die Nichtakzeptanz dessen, was außerhalb unserer Kontrolle liegt.

Wenn wir das akzeptieren, wird sie zu Toleranz.

– Was ist Hass?

Die Nichtakzeptanz, dass Menschen sind, wie sie sind.

Wenn wir bedingungslos akzeptieren, wird es zu Liebe.


Autor unbekannt